[resource-net] Haben und Brauchen – Offener Brief zur geplanten City Tax in Berlin / An open letter about the planned Berlin City Tax

Markus Huber mh at transmediale.de
Mon Apr 22 17:58:01 CEST 2013





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Haben und Brauchen <http://www.habenundbrauchen.de>

Haben und Brauchen <#> –
Offener Brief zur geplanten City Tax in Berlin <#>
[An open letter about the planned Berlin City Tax]

[please scroll down for english version]
*
*
*Berlin, den 19. April 2013*

Sehr geehrter Klaus Wowereit,

wie in vielen anderen Städten soll auch in Berlin die sogenannte City 
Tax eingeführt werden: die Besteuerung privater Übernachtungen in Höhe 
von ca. 5% des Hotelpreises. Drei Viertel aller Touristen geben an, 
aufgrund des Kulturangebots in die Stadt zu kommen. Seit Aufkommen der 
Idee einer Berliner City Tax steht deshalb die Forderung im Raum, den 
Großteil der Mehreinnahmen in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages 
dem Kulturbereich und darin vor allem der dramatisch unterfinanzierten 
freien Szene[1] zuzuführen. Die Argumentation lautet, dass die freien 
Kulturschaffenden, unabhängigen Projekträume und Spielstätten maßgeblich 
zum Image Berlins als vielfältiger und innovativer Kunstmetropole 
beitragen.

PolitikerInnen von SPD, CDU, Grünen und Linke haben sich für die 
Verwendung der geplanten City Tax für die Kultur ausgesprochen. Der 
konkrete Gesetzesentwurf wird aktuell senatsintern diskutiert. Die 
Entscheidung, welchem Bereich die zusätzlichen Steuereinnahmen zufließen 
– Steuern können an sich nicht zweckgebunden erhoben werden –, trifft 
das Abgeordnetenhaus und ist somit Gegenstand politischer Willensbildung.

Mit dem Zehn-Punkte-Programm der Koalition der Freien Szene[2], die 50% 
der Einnahmen aus der City Tax für „eine angemessene und nachhaltige 
Förderpolitik für freischaffende KünstlerInnen und KulturproduzentInnen“ 
fordert, liegt seit Ende letzten Jahres ein Konzept für die Verwendung 
der zusätzlichen Mittel vor.[3] Das Papier beinhaltet u.a. neue Projekt- 
und Produktionsfonds für die freie Kunst-, Musik- und Theaterszene, 
verbindliche Ausstellungshonorare und den Erhalt der bezirklichen 
Kulturförderung.

Obwohl die Einführung der City Tax in der Koalitionsvereinbarung 
zwischen SPD und CDU für den 1. Januar 2013 angekündigt[4] und erst 
unlängst auf frühestens 2014 verschoben wurde, hat sich die 
Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten das Projekt bisher weder 
aktiv und sichtbar zu eigen gemacht noch ein Konzept zur möglichen 
Nutzung der Einnahmen entwickelt. Die Kulturverwaltung steht jedoch seit 
kurzem diesbezüglich im Dialog mit VertreterInnen der Koalition der 
Freien Szene und des Rats für die Künste[5].

WIR STELLEN FEST:

– Die Produktion von Kunst ist eine am Gemeinwesen orientierte 
Tätigkeit. In der künstlerischen Arbeit werden gesellschaftliche 
Prozesse immer wieder neu und anders beschrieben und erforscht, kritisch 
reflektiert und experimentell weitergedacht. Die zeitgenössische Kunst 
produziert und kommuniziert Wissen, sie schafft Räume, in denen 
gesellschaftliches Handeln als Wert erfahrbar wird. Durch das, was in 
der Kunst Gestalt annimmt, gelangt die Gesellschaft zu einem Begriff und 
Bewusstsein von sich selbst. Diese Praxis basiert gerade auf der 
grundsätzlichen Zweckfreiheit der Kunst. Aus diesem Kunstverständnis 
heraus sprechen wir über Kulturproduktion und deren öffentliche Förderung.

– Die Tätigkeiten von Kulturschaffenden werden nach wie vor als Kapital 
und Zukunftsmotor der postindustriellen Stadt gefeiert. Hinter dem 
Erfolgsversprechen der neuen Kreativ-Ökonomie versteckt sich aber eine 
Wirklichkeit desolater Arbeits- und Lebensverhältnisse. Wir lehnen es 
ab, der Kulturalisierung der Ökonomie (z.B. in Form der Deregulierung 
von Arbeit) den Zauber des Künstlerischen zu geben – und dabei der 
Ökonomisierung der Kultur zuzuarbeiten, deren erstes Opfer das 
Künstlerische selbst ist. Wer die Kunst auf Nützlichkeitseffekte, 
Effizienzmaßstäbe und Marktförmigkeit reduziert, leugnet die 
fundamentale Bedeutung von Kunst und Kultur in einer heterogenen, 
offenen und demokratischen Gesellschaft.[6]

– Es ist hinlänglich bekannt, dass die Mieten in den zentralen Lagen 
Berlins zunehmend unbezahlbar werden, Atelier- und Proberäume verloren 
gehen und professionelle künstlerische Arbeit zumeist auf 
Selbstausbeutung basiert. Das Ungleichgewicht in der bisherigen 
Förderpraxis zu Ungunsten der Freischaffenden sowie vieler kleinerer 
Institutionen und Initiativen ist nicht mehr hinnehmbar. Die freie Szene 
ist hochgradig selbstbestimmt und selbstorganisiert, benötigt jedoch die 
Perspektive stabiler Rahmenbedingungen für die künstlerische Produktion. 
Deren langfristige Verbesserung wird nicht durch medienwirksame 
Leuchtturmprojekte und Preisvergaben erzielt, sondern durch eine 
differenzierte Strukturförderung, welche die bestehenden 
Förderinstrumente anhebt und durch zeitgemäße Fonds (Recherche, 
Produktion, Räume, etc.) sowie Honorarordnungen ergänzt.

– Wir als KünstlerInnen, KulturproduzentInnen und -vermittlerInnen 
wollen vom Funktionieren des Berlin-Tourismus keineswegs abhängig sein. 
Wir wollen nicht mehr Tourismus, um durch die Besteuerung privater 
Hotelübernachtungen besser überleben zu können! Warum wir die 
Beanspruchung der Erlöse aus der City Tax dennoch befürworten: Die zu 
erwartenden Mehreinnahmen setzen das Argument außer Kraft, das Land 
Berlin sei zu pleite, um den Kulturetat in absehbarer Zukunft 
signifikant erhöhen zu können. Die verbindliche Vergabe dieser Mittel an 
den Kulturbereich muss ein Instrument zur Finanzierung der 
Gleichstellung von institutioneller und freier Szene in der 
Förderpolitik des Senats sein.[7] Mit dieser Zielvorgabe müssen die 
Gespräche zwischen Kulturverwaltung, freien und institutionellen 
Akteuren geführt werden. Sie sollten transparent angelegt und ihre 
Ergebnisse öffentlich zur Diskussion gestellt werden.

WIR FORDERN:

– 100% der City Tax-Einnahmen für freischaffende KulturproduzentInnen, 
Projekträume und Spielstätten sowie prekär arbeitende Kunst- und 
Kulturinstitutionen.

– die öffentlich sichtbare Positionierung des Kultursenators in der 
Debatte um die Verwendung der geplanten City Tax für den Kulturbereich 
auf Grundlage eines Konzepts, das gemeinsam und auf einer Augenhöhe mit 
freien und institutionellen Akteuren entwickelt wird.

– die Umsetzung der in der Koalitionsvereinbarung zwischen den 
Regierungsparteien getroffenen Aussage, die freie Szene verstärkt 
fördern und deren Rahmenbedingungen verbessern zu wollen[8], in 
konkretes und aktives politisches Handeln – unabhängig davon, wann und 
ob die City Tax letztlich kommt oder nicht.

– eine neue, qualifizierte und zukunftsfähige Kulturpolitik, die die 
Wirklichkeit und gesellschaftliche Bedeutung der selbstorganisierten 
künstlerischen Praxis anerkennt, die durch die besonderen historischen 
Bedingungen und Freiräume Berlins hervorgebracht wurde.

UnterzeichnerInnen:
Petrov Ahner, Dorothee Albrecht, Andreas Altenhof, Mario Asef, Markus 
Bader, Sandra Bartoli, Stéphane Bauer, Ute Meta Bauer, Leonie Baumann, 
Silvia Beck, Jochen Becker, Matthias Beckmann, Wibke Behrens, Gabi 
Beier, Daniel Belasco Rodgers, Chris Benedict, Ursula Maria Berzborn, 
Christoff Bleidt, Ellen Blumenstein, Monica Bonvicini, Laurence Bonvin, 
Shannon Bool, Daniela Brahm, Anna Bromley, Thomas Bruns, Sabeth 
Buchmann, Marcel Bühler, Matthew Burbidge, Libia Castro, Filipa César, 
Michael Clegg, Martin Conrads, Dellbrügge & de Moll, Diedrich 
Diederichsen, Ursula Döbereiner, Helmut Draxler, Christoph Dreher, 
Birgit Effinger, Ekkehard Ehlers, Matthias Einhoff, Ulrich Ernitz, Lou 
Favorite, Silvia Fehrmann, Tatjana Fell, Ulrike Feser, Jesko Fezer, Nina 
Fischer & Maroan el Sani, Micz Flor, Rike Frank, Anselm Franke, Nikolai 
Franke, Joerg Franzbecker, Roland Fuhrmann, Peter Funken, Kristoffer 
Gansing, Henryk Gericke, Maurus Gmür, Cristina Gómez Barrio, Erik 
Göngrich, Pierre Granoux, Raphaël Grisey, Annett Gröschner, Sönke 
Hallmann, Gerd Hartmann, Michael Hauffen, Frauke Havemann, Hans Hemmert, 
Vanessa Henn, Naomi Hennig, Tobias Hering, Pablo Hermann, Carina 
Herring, Mathias Heyden, Paula Marie Hildebrandt, Tom Holert, Annette 
Hollywood, Ralf Homann, Laura Horelli, Gabriele Horn, Philip Horst, 
Gregor Hotz, Markus Huber, Dominique Hurth, Katharina Jedermann, Karl 
Heinz Jeron, Ela Kagel, Kerstin Karge, Karin Kasböck, Anne Kersten, 
Thomas Kilpper, Julian Klein, Christophe Knoch, Alexander Koch, Andreas 
Koch, Doris Koch, Dorothea Kolland, Nina Korolewski, Bernhard Kotowski, 
Folke Köbberling, Florian Köhl, Eva Könnemann, Hannah Kruse, Stefan 
Krüskemper, Ulrike Kuschel, Christine Lang, Pia Lanzinger, Heimo 
Lattner, Julia Lazarus, Ines Lechleitner, Achim Lengerer, Regina 
Liedtke, Silvan Linden, Kai Lorenz, Nadine Lorenz, Cornelia Lund, Holger 
Lund, Annette Maechtel, Moritz Majce, Antje Majewski, Yutaka Makino, 
Sandra Manhartseder, Séverine Marguin, Wolfgang Mayer, Diana McCarty, 
Angela Melitopoulos, Doreen Mende, Nikolaus Merck, Karolin Meunier, 
Herbert Mondry, Tina Müller, Wolfgang Müller, Ute Müller-Tischler, Alice 
Münch, Anh-Linh Ngo, Frank Oberhäußer, Ólafur Ólafsson, Sonja Ostermann, 
Marie-josé Ourtilane, Kirsten Palz, Anne Passow, Andrea Pichl, Katrin 
Plavcak, Judith Raum, Karin Rebbert, Axel Daniel Reinert, Thomas 
Rentmeister, Cornelia Renz, Angelika Richter, Christian Römer, Stefan 
Römer, Constanze Ruhm, Barbara Rüth, Harry Sachs, Susanne Sachsse, 
Natascha Sadr Haghighian, Jochen Sandig, Jan Sauerwald, Ines Schaber, 
Bernd Scherer, Birgit Schlieps, Les Schließer, Martin G. Schmid, Florian 
Schmidt, Marc Schmolling, Detlev Schneider, Meggie Schneider, Frieder 
Schnock, Nadja Schöllhammer, Pit Schultz, Michael Schultze, Max 
Schumacher, Maya Schweizer, Marcel Schwierin, Judith Siegmund, Heidi 
Sill, Marina Sorbello, Heinz Stahlhut, Raimar Stange, Anita Stöhr Weber, 
Christoph Tannert, Signe Theill, Mina Tinaburri, Stella Veciana, Vlado 
Velko, Jan Verwoert, Friedrich von Borries, Katja von Helldorff, Moritz 
von Rappard, Clemens von Wedemeyer, Penelope Wehrli, Ute Weiss Leder, 
Jutta Weitz, Antje Weitzel, Christina Werner, Franziska Werner, Anke 
Westermann, Maya Weyermann, Barbara Wille, Simone Willeit, Susanne 
Winterling, Marc Wohlrabe, Maik Wolf, Thomas Wulffen, Florian Wüst, Miya 
Yoshida, Simone Zaugg, Florian Zeyfang, Lena Ziese, Inga Zimprich, Moira 
Zoitl

ALLE, die diesen offenen Brief unterstützen wollen, sind eingeladen, 
hier zu unterzeichnen:
www.habenundbrauchen.kuenstler-petition.de 
<http://www.habenundbrauchen.kuenstler-petition.de>

Mehr Informationen zu Haben und Brauchen finden Sie unter:
www.habenundbrauchen.de <http://www.habenundbrauchen.de>

Download pdf:
HuB_OffenerBrief_CityTax_dt 
<http://www.habenundbrauchen.de/wp-content/uploads/2013/04/HuB_OffenerBrief_CityTax_dt.pdf>

Kontakt:
info at habenundbrauchen.de <mailto:info at habenundbrauchen.de>


________________
1 Unter „freier Szene“ wird die Gesamtheit der frei produzierenden 
KünstlerInnen, Gruppen, Initiativen und Einrichtungen in freier 
Trägerschaft aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Film, 
Literatur, Musik, Neue Medien, Tanz und Theater verstanden.
2 Die Koalition der Freien Szene ist der Zusammenschluss freier 
künstlerischer Initiativen, Institutionen und professionellen 
KünstlerInnen aller Sparten. www.berlinvisit.org 
<http://www.berlinvisit.org>
3 Vgl. Koalition der Freien Szene – Die Zukunft der Freien Szene: Zehn 
Punkte für eine neue Förderpolitik, Berlin 2012. 
koalitionfszb.bplaced.net/wordpress/?p=459
4 Vgl. Berliner Perspektiven für starke Wirtschaft, gute Arbeit und 
sozialen Zusammenhalt. Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und CDU für 
die Legislaturperiode 2011–2016, SPD Landesverband Berlin und CDU 
Landesverband Berlin (Hrsg.), Berlin 2011, S. 42. 
www.spd-berlin.de/positionen/koalitionsvereinbarung-2011-2016/ 
<http://www.spd-berlin.de/positionen/koalitionsvereinbarung-2011-2016/>
5 Der Rat für die Künste vertritt als gewähltes unabhängiges Gremium die 
Berliner Kultur. Die Mitglieder des Rates sind aktuell 24 
Persönlichkeiten, die mehrheitlich bekannte Berliner 
Kulturinstitutionen, Festivals und Verbände repräsentieren. 
www.rat-fuer-die-kuenste.de <http://www.rat-fuer-die-kuenste.de>
6 Vgl. Haben und Brauchen – Manifest, Berlin 2012. 
www.habenundbrauchen.de <http://www.habenundbrauchen.de>
7 Die City Tax ist nur eine Möglichkeit der zukünftigen Finanzierung der 
Gleichstellung institutioneller und freier Kulturproduktion. Wenn der 
Berliner Kulturhaushalt bereits jetzt die anstehenden Tariferhöhungen 
u.a. in der Opernstiftung bewältigen kann, dann muss für die Förderung 
der Freien das Gleiche gelten.
8 Vgl. Berliner Perspektiven für starke Wirtschaft, gute Arbeit und 
sozialen Zusammenhalt, S. 92.



To Have and To Need –
<#>
An open letter about the planned Berlin City Tax <#>
*Berlin, April 19, 2013 *

Dear Klaus Wowereit,

Berlin is planning, like many other cities, to also introduce the 
so-called City Tax: the taxation of private accommodation at 5% of the 
hotel prices. Three quarters of all tourists say they come to the city 
for the cultural life. Since the idea of the Berlin City Tax was first 
proposed, the opinion has been voiced that the majority of proceeds from 
the City Tax, a double-digit million sum, should be used for the 
cultural sector, and in particular the dramatically under-financed 
independent scene[1]. The argument goes that it is the free cultural 
producers, the independent project spaces and venues, which contribute 
significantly to Berlin's image as a diverse and innovative centre for 
art and culture.

Politicians from the Social Democratic Party (SPD), Christian Democratic 
Union (CDU), Green Party and the Left have spoken out in favour of using 
the proposed City Tax to finance culture in Berlin. The bill is 
currently being debated in the Senate. The decision about where the 
additional tax revenues can be directed – taxes cannot be imposed for 
specific purposes – is made by the Berlin House of Representatives, and 
as such is a topic for political decision-making.

The 10-point programme of the Independent Scene Coalition[2], published 
at the end of last year, demands 50% of the City Tax revenue for “an 
appropriate and sustained policy of support for freelance artists and 
cultural producers”, and provides a concept for the allocation of the 
additional revenue.[3] The paper includes, among other points, a new 
project and production fund for the independent art, music and theatre 
scenes, regulated exhibition fees and the maintenance of local cultural 
support in the city districts.

Although the introduction of the City Tax was announced for January 1, 
2013, in the coalition agreement between the SPD and the CDU[4], and has 
only recently been postponed until 2014 at the earliest, the Senate 
Chancellery – Cultural Affairs has neither actively nor noticeably 
tackled the issue, nor has it presented a concept on how to make use of 
the expected revenue. The cultural administration has however started a 
dialogue with representatives of the Independent Scene Coalition and the 
Rat für die Künste[5].

WE NOTE:

– The production of art is a community-oriented activity. Art 
continually describes and investigates social processes, critically 
reflecting upon them and developing experimental extrapolations in new 
and varying ways. Contemporary art produces and communicates knowledge; 
it creates spaces in which social acts can be experienced as values. 
Society achieves an awareness of itself and a consciousness through that 
which is formed in art. This is made possible by the basic freedom from 
being bound to a specific goal or intention. Beginning with this 
understanding of the nature of art, we would like to talk about the 
production of art and its public funding.

– The activities of cultural producers are still celebrated as assets 
and investments in the future of the post-industrial city. The promises 
of success surrounding the new economy of creativity, however, conceal a 
reality of desolate work and living standards. We reject demands to 
provide the culturalisation of the economy (for example in the guise of 
deregulating working conditions) with a veneer of artistic glamour – 
this would entail working towards the economisation of culture, and the 
first victim of that process is art itself. Whoever reduces art to its 
usability, standards of efficiency and market compatibility is denying 
the essential meaning of art and culture in a heterogeneous, open and 
democratic society.[6]

– It is well known by now that rents in Berlin's central districts are 
becoming increasingly unaffordable. Studio and rehearsal spaces are 
vanishing, and professional artistic work is largely a matter of 
self-exploitation. The imbalance in the existing funding policies to the 
disadvantage of freelance artists, as well as smaller institutions and 
initiatives, can no longer be tolerated. The independent scene is 
self-determined and self-organised to a remarkable degree, but it does 
need the perspective of stable frameworks for the production of art. The 
long-term improvement of these conditions cannot be accomplished via 
prestige projects and award ceremonies, but only through a 
differentiated structural funding system, improving on existing 
instruments and complementing them with appropriate grants and funds 
(research, production, work spaces, etc.) as well as regulated fees.

– We as artists, cultural producers and agents absolutely do not want to 
become dependent on the smooth functioning of the Berlin tourist 
industry. We do not want more tourism in order to live better from the 
taxation of private stays in hotels! However, we are in favour of a 
claim on revenues from the City Tax, because the anticipated additional 
revenues make the argument irrelevant that Berlin is too poor to be able 
to significantly raise cultural funding in the foreseeable future. The 
binding allocation of these revenues for culture must be an instrument 
to finance equality between institutional and independent culture in the 
Senate's cultural policies.[7] This goal must be in mind when it comes 
to talks between representatives of the city's cultural administration 
and parties from the independent and institutional scenes. These talks 
should be transparent, and any results should be made available for 
public discussion.

WE DEMAND:

– 100% of the proceeds from the City Tax for freelance cultural 
producers, project spaces and theatrical venues, as well as for 
struggling art and cultural institutions.

– That the Senator for Culture takes a publicly visible stance in the 
debate on the use of the planned City Tax for the cultural sector, based 
on a concept which is to be developed together with, and on an equal 
footing with, representatives of the institutional and independent scenes.

– The implementation of the statement made in the coalition agreement 
between the governing parties that they wish to increase support for 
independent cultural production and to improve its structural 
framework[8] in concrete, active political action: independent of if and 
when the City Tax does eventually become reality.

– A new, qualified and sustainable cultural policy which recognises the 
reality and social relevance of a self-organised artistic practice which 
has grown out of the specific historical conditions and free spaces to 
be found in Berlin.

Signatories:
Petrov Ahner, Dorothee Albrecht, Andreas Altenhof, Mario Asef, Markus 
Bader, Sandra Bartoli, Stéphane Bauer, Ute Meta Bauer, Leonie Baumann, 
Silvia Beck, Jochen Becker, Matthias Beckmann, Wibke Behrens, Gabi 
Beier, Daniel Belasco Rodgers, Chris Benedict, Ursula Maria Berzborn, 
Christoff Bleidt, Ellen Blumenstein, Monica Bonvicini, Laurence Bonvin, 
Shannon Bool, Daniela Brahm, Anna Bromley, Thomas Bruns, Sabeth 
Buchmann, Marcel Bühler, Matthew Burbidge, Libia Castro, Filipa César, 
Michael Clegg, Martin Conrads, Dellbrügge & de Moll, Diedrich 
Diederichsen, Ursula Döbereiner, Helmut Draxler, Christoph Dreher, 
Birgit Effinger, Ekkehard Ehlers, Matthias Einhoff, Ulrich Ernitz, Lou 
Favorite, Silvia Fehrmann, Tatjana Fell, Ulrike Feser, Jesko Fezer, Nina 
Fischer & Maroan el Sani, Micz Flor, Rike Frank, Anselm Franke, Nikolai 
Franke, Joerg Franzbecker, Roland Fuhrmann, Peter Funken, Kristoffer 
Gansing, Henryk Gericke, Maurus Gmür, Cristina Gómez Barrio, Erik 
Göngrich, Pierre Granoux, Raphaël Grisey, Annett Gröschner, Sönke 
Hallmann, Gerd Hartmann, Michael Hauffen, Frauke Havemann, Hans Hemmert, 
Vanessa Henn, Naomi Hennig, Tobias Hering, Pablo Hermann, Carina 
Herring, Mathias Heyden, Paula Marie Hildebrandt, Tom Holert, Annette 
Hollywood, Ralf Homann, Laura Horelli, Gabriele Horn, Philip Horst, 
Gregor Hotz, Markus Huber, Dominique Hurth, Katharina Jedermann, Karl 
Heinz Jeron, Ela Kagel, Kerstin Karge, Karin Kasböck, Anne Kersten, 
Thomas Kilpper, Julian Klein, Christophe Knoch, Alexander Koch, Andreas 
Koch, Doris Koch, Dorothea Kolland, Nina Korolewski, Bernhard Kotowski, 
Folke Köbberling, Florian Köhl, Eva Könnemann, Hannah Kruse, Stefan 
Krüskemper, Ulrike Kuschel, Christine Lang, Pia Lanzinger, Heimo 
Lattner, Julia Lazarus, Ines Lechleitner, Achim Lengerer, Regina 
Liedtke, Silvan Linden, Kai Lorenz, Nadine Lorenz, Cornelia Lund, Holger 
Lund, Annette Maechtel, Moritz Majce, Antje Majewski, Yutaka Makino, 
Sandra Manhartseder, Séverine Marguin, Wolfgang Mayer, Diana McCarty, 
Angela Melitopoulos, Doreen Mende, Nikolaus Merck, Karolin Meunier, 
Herbert Mondry, Tina Müller, Wolfgang Müller, Ute Müller-Tischler, Alice 
Münch, Anh-Linh Ngo, Frank Oberhäußer, Ólafur Ólafsson, Sonja Ostermann, 
Marie-josé Ourtilane, Kirsten Palz, Anne Passow, Andrea Pichl, Katrin 
Plavcak, Judith Raum, Karin Rebbert, Axel Daniel Reinert, Thomas 
Rentmeister, Cornelia Renz, Angelika Richter, Christian Römer, Stefan 
Römer, Constanze Ruhm, Barbara Rüth, Harry Sachs, Susanne Sachsse, 
Natascha Sadr Haghighian, Jochen Sandig, Jan Sauerwald, Ines Schaber, 
Bernd Scherer, Birgit Schlieps, Les Schließer, Martin G. Schmid, Florian 
Schmidt, Marc Schmolling, Detlev Schneider, Meggie Schneider, Frieder 
Schnock, Nadja Schöllhammer, Pit Schultz, Michael Schultze, Max 
Schumacher, Maya Schweizer, Marcel Schwierin, Judith Siegmund, Heidi 
Sill, Marina Sorbello, Heinz Stahlhut, Raimar Stange, Anita Stöhr Weber, 
Christoph Tannert, Signe Theill, Mina Tinaburri, Stella Veciana, Vlado 
Velko, Jan Verwoert, Friedrich von Borries, Katja von Helldorff, Moritz 
von Rappard, Clemens von Wedemeyer, Penelope Wehrli, Ute Weiss Leder, 
Jutta Weitz, Antje Weitzel, Christina Werner, Franziska Werner, Anke 
Westermann, Maya Weyermann, Barbara Wille, Simone Willeit, Susanne 
Winterling, Marc Wohlrabe, Maik Wolf, Thomas Wulffen, Florian Wüst, Miya 
Yoshida, Simone Zaugg, Florian Zeyfang, Lena Ziese, Inga Zimprich, Moira 
Zoitl

ALL those who wish to support this open letter are invited to sign here:
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Download pdf:
HuB_OffenerBrief_CityTax_engl 
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Contact:
info at habenundbrauchen.de <mailto:info at habenundbrauchen.de>


________________
1 The term “independent scene“ refers to all freelance artists, groups, 
initiatives and institutions run by free agents in the fields of 
architecture, visual art, film, literature, music, new media, dance and 
theatre.
2 The Independent Scene Coalition is an association of independent 
artistic initiatives, institutions and professional artists from all 
media. www.berlinvisit.org <http://www.berlinvisit.org>
3 Cf. Independent Scene Coalition – The Future of the Independent Scene: 
10 points for a new cultural policy, Berlin 2012. 
koalitionfszb.bplaced.net/wordpress/?p=459
4 Cf. Berlin Perspectives for a Strong Economy, Good Work and Social 
Cohesion. Coalition Agreement between SPD and CDU for the legislative 
period 2011–2016, SPD Regional Association Berlin and CDU Regional 
Association Berlin (ed.), Berlin 2011, p. 42. 
www.spd-berlin.de/positionen/koalitionsvereinbarung-2011-2016/ 
<http://www.spd-berlin.de/positionen/koalitionsvereinbarung-2011-2016/>
5 The Rat für die Künste (Berlin Council for the Arts) is an elected, 
independent commission which represents culture in Berlin. Members of 
the council are currently 24 people, most of whom represent established 
Berlin cultural institutions, festivals and associations. 
www.rat-fuer-die-kuenste.de <http://www.rat-fuer-die-kuenste.de>
6 Cf. To Have and To Need – Manifesto, Berlin 2012. 
www.habenundbrauchen.de <http://www.habenundbrauchen.de>
7 The City Tax is only one possibility to ensure the future financing of 
equality between institutional and independent culture. If the Berlin 
cultural budget can already deal with impending pay raises, for 
instance, in the opera trust, then the same must apply to funding for 
the independent scene.
8 Cf. Berlin Perspectives for a Strong Economy, Good Work and Social 
Cohesion, p.92.




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